Bad Orb stärkt weiter sein Profil als Medizin- und Gesundheitsstandort: Am 29. und 30. Mai traf sich die Weltspitze der Waldtherapie im Orber Kurviertel zum Symposium bei den CURA SILVA DAYS.
Der weltweit führende Experte für Waldbaden, Prof. Dr. Qing Li aus Tokio, diskutierte mit weiteren Koryphäen der Szene – etwa Nobelpreisträger und Ornithologe Prof. Piotr Tryjanowski, der kanadischen Ärztin und führenden Waldwissenschaftlerin Dr. Melissa Lem sowie Dr. Gisela Immich. Ziele des Symposiums waren die Vernetzung der nationalen und weltweiten Waldtherapie-Wissenschaftsgemeinde und die Förderung von Forschung und wissenschaftlichem Diskurs auf der Höhe der Zeit.
Bad Orb erfindet die Kur neu und hat sich in den vergangenen Jahren eine bundesweite Vorreiterrolle in Sachen kurmedizinische Zukunftskonzepte erarbeitet. Das waldtherapeutische Gesamtkonzept CURA SILVA mit einem Kur- und Heilwald fügt sich in die Standortinitiative ein. „Bad Orb hat das natürliche Potenzial, Wald, Wasser und Wissenschaft zu vereinen. Sole, Spessart und Kur sind unser Erbe und unsere Zukunft. Die Menschen landauf, landab sollen an Orb denken, wenn sie sich nach Ruhe, guter Luft und einem Bad in Wald und Sole sehnen. Mit dem Symposium und dem Festival hat unsere Stadt den Anfang gemacht,“ sagt Kur-Visionär Henning Strauss. Langfristiges Ziel ist die Etablierung eines internationalen Waldtherapie-Zentrums in Bad Orb.
Teil von CURA SILVA ist neben der Zertifizierung eines Kur- und Heilwaldes auch Forschung und wissenschaftlicher Diskurs auf der Höhe der Zeit. Das Symposium brachte deshalb die führenden Wissenschaftler rund um die therapeutische Nutzung des Waldes und die Anwendung naturbasierter Methoden zur Förderung der Gesundheit in Bad Orb zusammen. An beiden Tagen tauschten hochkarätige international renommierte Referenten ihr Fachwissen aus und setzten Impulse für Forschung und Praxis.
Für das Symposium konnte die Stadt Bad Orb Prof. Dr. Qing Li aus Tokio gewinnen, der als „Waldbade-Papst“ und weltweit führende Stimme der Waldtherapie gilt. „Der Wald ist eine unbezahlbare Ressource für unsere Gesundheit. Ich freue mich sehr, dass es in Deutschland eine neue Wertschätzung für den Wald gibt. Bad Orb kann hier mit seiner idealen Lage im Herzen Europas und mitten in einem der größten Wälder Deutschlands eine führende Rolle als Zentrum für Theorie und Praxis übernehmen,“ sagte Prof. Dr. Qing Li.
Waldbaden und Waldtherapie sind gefragter denn je: Durch sensorische Auseinandersetzung mit dem Naturraum Wald wird Achtsamkeit gestärkt und mit der Kraft der Bäume Heilung gefördert. Ausgebildete Waldtherapeuten nutzen die heilenden Kräfte der Natur gezielt, um mit indikationsspezifischen Outdoor-Angeboten im Therapieraum Wald die mentale Gesundheit zu stärken und körperliche Beschwerden zu lindern. Forschungsergebnisse aus Japan und Südkorea haben gezeigt, dass regelmäßige Aufenthalte im Wald die Produktion von Anti-Krebs-Proteinen steigern und die Herzfrequenzvariabilität verbessern können. Dr. Gisela Immich, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Waldtherapie und eine der führenden Köpfe hinter dem Bad Orber Projekt, erklärt: „Ein Heil- und Kurwald bietet eine einzigartige Möglichkeit, die natürlichen Ressourcen unserer Region für die Gesundheit der Menschen zu nutzen. Studien zeigen, dass Aufenthalte im Wald den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und die psychische Widerstandskraft erhöhen können.“
Wichtig für die Zertifizierung des Kur- und Heilwaldes wäre eine entsprechende Novellierung des Landeswaldgesetzes, die die zertifizierten Kur- und Heilwälder in den staatlich anerkannten Heilbädern per Gesetz sichert, wie es in einigen Bundesländern bereits praktiziert wird. Langfristig wirbt Bad Orb auf Landesebene zudem dafür, dass ein Zusatzprädikat „Waldheilbad“ geschaffen wird. Damit könnte die Stadt künftig als Soleheilbad und Waldheilbad offiziell mit beiden Markenkernen ihr gesundheitstouristisches Profil stärken.